Zu Weihnachten wird heute die Geburt von Jesus Christus, je nach kirchlicher Tradition, am 24. oder 25. Dezember jedes Jahres gefeiert. Man versammelt sich mit der (mehr oder weniger geliebten) Familie „unter“ einem grünen Baum und schenkt sich (mehr oder weniger teure) Geschenke. Vieleicht wird das eine oder andere Lied gesungen und dann wird gevöllert bis der Bauch platzt.
Was aber sind die wirk-lichen Hintergründe hinter den Masken von kirchlichen Traditionen?
In der traditionellen chinesischen Medizin weiss man um die Zyklen der menschlichen Organe. In der Organuhr werden tägliche wiederkehrende Zeitspannen beschrieben, in denen ein Organ stärker oder schwächer ist bzw. arbeitet als am restliche Tag. Je nach Symptom kann man dem Organ zur rechten Zeit einen kleinen „Schubs“ geben, damit es wieder mehr Schwung, mehr Kraft bekommt. Ganz ähnlich, wie man eine Schaukel auch nur kurz anschieben muss, damit sie schneller wird.
Und ob man nun daran glaubt oder nicht, der Mond hat einen Einfluss auf das Leben auf unserer Erde. Die Meeresgezeiten werden vom Mond beeinflußt und die Kriminalitätsrate ist zB bei Vollmond höher als sonst. Über den optimalen Zeitpunkt für Holzschlägerungen, Haare schneiden, Pflanzen gießen etc. gibt es alte Überlieferungen und auch heute erinnern sich immer mehr Menschen daran (sogar mein Vater hat seine Christbäume „zum Mond“ geschnitten, weil diese dann länger die Nadeln behielten – oft sogar bis Ostern). Entscheidend dabei ist, ob der Mond abnehmend oder zunehmend ist, oder auf dem jeweiligen Höhe- bzw Tiefstpunkt: Vollmond und Neumond.
Ähnlich wie bei dem Anschubsen der Organe wurden und werden zu jenen besonderen Zeitpunkten von den Menschen Zeremonien, Rituale, Feste etc. abgehalten, um ihr Leben besser zu gestalten.
Was haben die Organuhr und der Mond mit Weihnachten zu tun? Auch der Sonnenzyklus hat eine „Vollsonne“ und eine „Neusonne“. Wir nennen sie Sommersonnenwende und Wintersonnenwende. Die Wintersonnenwende ist meist am 21. oder 22.12. jedes Jahres. Der Ideale Zeitpunkt für Zeremonien, „Weihen“ und Feste, die ein ganzes Jahr betreffen.
Warum ist das heutige WeihNachtsFest am 24. bzw 25.12. und nicht richtigerweise am 21. oder 22.12.? Meine erste Theorie basiert auf:
1.) Der römische „Kaiser Aurelian hatte den 25. Dezember im Jahr 274 als reichsweiten Festtag für Sol Invictus festgelegt; zwischen diesem Sonnengott und „Christus, der wahren Sonne“ (Christus verus Sol) zogen die Christen früh Parallelen.“ (von Wiki)
Auch der römische Teil hatte Einfluß auf die Tradition der römisch katholischen Kirche. (Wer sich mehr für den Zusammenhang zwischen Sonne und Christus und anderen Glaubenskulturen interessiert der schaue den sehr empfehlenswerten Film „Zeitgeist“ )
Und 2.) Als Papst Gregor XIII 1582 auffiel, dass Ostern nicht mehr auf den Frühlingsanfang (Tagnachtgleiche, 21. März) fiel, korrigierte er das mit einer Kalenderreform, die das Problem auch in Zukunft vermeiden sollte. Alle 100 Jahre kommt ein zusätzlicher Tag dazu außer, wenn die Jahreszahl durch 400 teilbar ist. Mehr dazu hier.
[Theorien Anfang]
Meine erste Theorie (eher eine Vermutung meines viel zu komplizierten Gehirns, weil mir das herumgerechne zu dumm ist) ist nun, dass die ca. drei Mal 400 Jahre zwischen der Festlegung des 25. Dezember im Jahr 274 und der Kalenderreform von Papst Gregor XIII im Jahre 1582 nicht berücksichtigt wurden (es wurde nur Ostern bedacht!). Ich vermute, dass im Jahre 274 die Wintersonnenwende tatsächlich am 25. Dezember war, sich aber durch ca. 1200 Jahre dauernde Ungenauigkeit des Kalenders die, noch heute wirksame, Differenz von ca. drei Tagen (drei Mal 400) ergibt.
Meine zweite Theorie ist, dass man am 25. Dezember erst wirklich mit dem normalen Auge erkennt, dass es mit der Sonne wieder bergauf geht. Deshalb ist es dann einfacher den Gläubigen zu beweisen, dass ein Sonnengott wiederkehrt, geboren wird.
Oder aber (Theorie Nummer 3) die Weih-Nacht ist nur das Ende einer vorangegangenen Besinnung, einer Einkehr, die das Ersonnene in einem Fest besiegeln soll und wir haben vor lauter Stress mit Efüllung von Traditionen (Geschenke einkaufen, Baum und Essen richten, Jahresabschluss, etc) vergessen die Tage zwischen der Wintersonnenwende und Weihnacht als persönliche Vorbereitungszeit zu nutzen. Zum Beispiel mit den Fragen: Was will ich im nächsten Jahr erreichen, was ändern? Worauf will ich meine Energie fokussieren? – Wem oder was will ich das kommende Jahr weihen?
[Theorien Ende]
Um eine Schaukel richtig gut anzuschieben muss der Zeitpunkt, die Kraftmenge und die Richtung genau aufeinander abgestimmt sein.
Meiner Wahnehmung nach wird die enorm hohe Energie der unbewussten (christlichen) Menschenmassen auf einen externen energetischen Speicher namens „Christus“ gelenkt (->Richtung), von dem dann die Kirche ihre Energie und Macht bezieht um ihre „Schäfchen“ zu führen. Das „frigide Mammut“ (schnöde Mammon ;-)) stört die Machtherrschaft der Kirche (-> Verringern der Kraftmenge durch Stress und Verschleierung des Zeitablaufes/Zeitpunkt), will aber genauso nur die Energie der Menschenmassen in seine Richtung lenken.
Wer aber seinem eigenen Leben mehr Schwung und seine eigene Richtung geben will, der kann das heutzutage viel einfacher tun als noch vor ein paar Jahrhunderten: „Wenn sich zwei [Glaubenssysteme] streiten freut sich der dritte“ 🙂
„Gott sei Dank“ 😉 steht es heute jedem frei, wie er oder sie Weihnachten feiern möchte!
Für mich persönlich ist die natürliche Ordnung die Zeit vor der Wintersonnenwende als Zeit der Besinnung und zum Nachdenken zu nutzen, um zwischen Wintersonnenwende und der Weih-Nacht die dazu passenden Vorbereitungen für ein kleines (nicht-christliches) WeiheRitual am Abend des 24. Dezember zu treffen. Am 25. starte ich dann mit „Rückenwind“ in ein neues Sonnenjahr.
Möge die Macht auch mit dir sein!