Müdigkeit durch Entscheidungen

Wie so oft habe ich den Impuls für einen Blogbetrag aus dem Internet. In diesem Artikel geht es darum, dass wir deshalb oft keine eigentlich einfachen Entscheidungen treffen können (wie zB was wir zum Abendessen essen wollen), weil wir dei Kraft bereits für andere Entscheidungen verbraucht haben. (OriginalLink bzw hier in Kopie)
Was mich „geflashed“ hat war folgender Teil (Übersetzung durch Google):

Um Entscheidungen zu treffen, benutzt man „die gleiche Willenskraft, die man benutzt, um höflich zu sein oder abzuwarten oder sich aus dem Bett zu ziehen oder auf die Toilette zu gehen“, sagt der Psychologe Roy F. Baumeister, Co-Autor von Willpower: Rediscovering the Greatest Menschliche Stärke , sagte der New York Times . „Ihre Fähigkeit, die richtige Investition oder Einstellungsentscheidung zu treffen, kann reduziert werden, einfach weil Sie etwas von Ihrer Willensstärke früher ausgegeben haben, wenn Sie als Reaktion auf die beleidigende Bemerkung einer Person Ihre Zunge gehalten haben oder wenn Sie sich bemüht haben, rechtzeitig zur Besprechung zu kommen.“

Das heisst höflich sein, den Mund zu halten verbraucht Energie, Entscheidungskraft. Eigentlich vollkommen nachvollziehbar! Und doch hat das sehr weitreichende Folgen!

Was ist Erziehung? Was passiert bei der Sozialisation eines jungen Menschen?
Der junge Mensch wird so geformt, dass er in die Gesellschaft passt. Er lernt sich selbst zurückzuhalten und sich anzupassen. Tut er das nicht, muss er mit Strafen rechnen. Emotionale Gewalt oder Drohungen wie Böse Blicke, Ausgrenzung, Mobbing, bis hin zu physischer Gewalt. Der junge Mensch wird an die vorherrschende/vorgegebene Gesellschaft angepasst. Er lernt also seine Willenskraft so einzusetzen, dass es einer äußeren Autorität = Gesellschaft „genehm“ ist. In dem Wort „höflich“ steckt der „Hof“ von der höfischen Gesellschaft, dem Hofstaat. Und tatsächlich ist unser Ver-halten so, wie es uns „Fürsten“, also Autoritäten wie Eltern, Lehrer, etc vorgeben. Bzw sollte es so sein!

Ja, aber sonst gäbe es ja Anarchie! Mord und Totschlag! – Nein!
Zuerst mal: Anarchie heisst nichts anderes als Herrschaftslosigkeit (was für bestehende Herrscher -und deren Handlanger wie zB Massenmedien- naturgemäß das ultimative Feindbild ist!). Es gibt also keinen einzelnen Herrscher, der bestimmt. Es bestimmt jeder einzelne Teilnehmer/Mitglied mit. Direkte Demokratie ist damit auch eine Form von Anarchie!

Die Repräsentative Demokratie, in der wir Mitteleuropäer heute leben ist eine Mischform: Das Volk wählt einen Herrscher. Als erster Schritt und Übergangform ganz wunderbar und die perfekte Lösung als Nachfolger einer Diktatur. Und was ist der nächste Schritt?
Mord und Totschlag? Hat man schon mal von Menschen gehört, die ein zufriedenes Leben geführt haben, in dem sie gehört und gesehen werden, in dem ihre Entscheidungen respektiert wurden und die andere Menschen ermordet haben? Welcher Mensch, der immer die Möglichkeit hatte ehrlich mitzubestimmen wird andere Menschen töten oder ihnen leid antun? Nur wem Leid angetan wurde, wird das auch weitergeben. Eltern schlagen ihre Kinder nur, wenn sie selbst geschlagen wurden oder sie (emotional) krank sind.

Nicht diktatorische Systeme sind Chaos und aus Chaos entsteht Mord und Totschlag! – Dieses Systeme sind nicht Chaos, nur (manchmal sehr) komplex und oft undurchschaubar und damit unkontrollierbarer. Auch weil viel dynamischer. Aus eigener Erfahung weiss ich, dass dieses Unkontrollierbare Angst macht, ein Vertrauen in das Unbekannte erfordert, die, wenn nicht früh erfahren, nicht leicht gelernt werden kann. Andererseits ist das Leben unbekannt. Wir wissen nicht, was uns erwartet. Wir kennen die Zukunft nicht! Alles kann sich von einem Augenblick zum anderen komplett ändern! Ein Unfall oder Tod und alles ist anders. Man sagt ein Kind verändert alles. Das ist das Leben! Das Leben ist unbekannt, „Chaos“, undurchschaubar, „komplex“! 🙂

Entscheidungen helfen uns die Kontrolle zu behalten. Und Entscheidungen sind gut und wichtig, aber wieviel davon brauchen wir wirklich? Wieviele sind wirklich wesentlich? Und haben wir die Kraft diese wesentlichen Entscheidungen (für UNS!) „richtig“ zu treffen?

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